KI ist DAS Thema, viele Produkte werben mit KI-Unterstützung und verkaufen dieses als (meist einziges) neues Hammerfeature. Liefern dann aber nur ein einfaches Eingabefeld mit dem Titel „Frag ChatGPT“.
Gut, fragen wir mal zu etwas im MSI-Bereich:
zugegeben, die Anfrage ist zu einem sehr speziellen Thema und auch nicht besonders ausformuliert, dennoch hat ChatGPT eine Antwort darauf.
Löst das aber alle unsere Programmierer-Probleme und vor allem, sollten „wir“ den vorgeschlagenen Code direkt verwenden?
Anregungen wie etwas funktionieren könnte, kann man durchaus daraus ziehen, 1 zu 1 übernehmen darf man Beispiele auf keinen Fall. Einige Open Source Teams nehmen bereits keinen KI generierten Code mehr an. Das ist mMn auch eine gute Entscheidung.
Auf den ersten Blick ist es durchaus faszinierend, was der Chat so ausspuckt, doch näher betrachtet kommt man dann schnell ins zweifeln.
Verlassen darf man sich auf keinen Fall darauf. Und die Aussage einer bestimmten Person, KI würde zukünftig die Arbeit von Programmierern übernehmen, ist nichts anderes als Produkt-PR – dürfe hoffentlich jedem klar sein.
Zurück zum Anfang, ein „Frag ChatGPT“ ist kein Haupt-Hammerfeature, eher ein nettes Nebenfeature, alles andere ist PR. Ohne jetzt Kenner der Materie zu sein, ist das in wenigen Zeilen Code für die Ansteuerung von Curl und Json erlegt.
Eine direkte KI-Unterstützung ist ein ganz anderer Level.
Stand heute, ist eine gute KI-Unterstützung für Programmierer eine Code-Analyse/Auto-Vervollständigung und mögliche Fehler-Analyse. Vielleicht hier und dort Hilfen beim Coden oder bei Compiler-Warnungen.
Auf alle mehr oder weniger berechtigten Sicherheitsbedenken wird hier bewusst nicht eingegangen, dennoch jede Auswertung sollte natürlich auf dem Client geschehen, niemand (außer Open Source-Entwickler) möchte das sein Code quer durchs Netz geht!
Dennoch sollten direkte Code-Anfragen mMn immer mit einer Warnung enden, diesen Code nur als Lösungsweg zu sehen! Das macht ChatGPT zum Glück gut.
In Realtime-Übersetzen von Handy-Telefonaten oder Chats oder in der Grafikverarbeitung ist KI ein großer Gewinn. Ein einfaches Kreis drum ziehen und Fragen was ist das? Wo gibt es das? Oder bei Fotos freistellen / entfernen / neuplatzieren von Personen / Schatten ist schon nice. Das ist KI-Unterstützung und ja, das ist ein Hammerfeature.
Der Einsatz von KI in sicherheitskritischen Bereichen sollte mMn reiflich überlegt sein, das betrifft auf jeden Fall die Programmierung! Der Faktor Mensch ist hier immer noch unverzichtbar.
Kommen wir mal auf die von ChatGPT ausgespuckten Antwort. Als Anregung wird hier einiges Gutes geliefert, ChatGPT beginnt mit einer guten Einleitung und auch der abschließende Text ist durchaus ok.
Der Code ist – na ja – es fehlen die Includes, es wird ANSI satt Unicode verwendet, die Trennung zwischen EntryPoint und Function ist in so einem Beispiel unnötig und für Neulinge eher verwirrend.
Die Verwendung von MessageBox komplett falsch, dafür nutzt man die Funktionalität des Windows Installer. MessageBox kann man im Entwicklung-/Debugging-Zustands verwenden, nicht aber im Endprodukt.
Warum? MessageBox landet häufig hinter dem Setup-Fenster und man könnte den Eindruck bekommen, das Setup hängt weil man die Meldung nicht sieht. Und was, schlimmer ist, MessageBox blockiert Silent-Installationen.
DllMain wird eh von der IDE erzeugt – im Beispiel unnötig.
Abschließend:
KI-Unterstützung ist im Kommen und eine gute Anbindung ein echter Gewinn. Sei es im Grafikbereich, Realtime-Übersetzungen, der Auswertung und Zusammenfassung oder Erzeugung/Auswertung von Texten und Daten ist sie extrem hilfreich. Blind, ohne Kontrolle darauf verlassen sollte man sich nicht. Dazu steckt das Thema noch in den Kinderschuhen.
Das Thema Custom Action greifen wir in einem späteren Tutorial auf.
IA / KI ChatGPT: Zeige mir ein CustomAction MSI Beispiel
-
- Administrator
- Beiträge: 1092
- Registriert: 29.02.2004, 15:51
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
IA / KI ChatGPT: Zeige mir ein CustomAction MSI Beispiel
Mit freundlichen Grüßen,
AKApplications, Andreas Kapust
AKApplications, Andreas Kapust